Ende der 1990er Jahren entstand die Idee, Fairtrade-Zertifizierungen auf dem Blumenmarkt anzuwenden, um soziale, ökologische und ökonomische Missstände in der Blumenindustrie zu bekämpfen. Seit 2005 gibt es die ersten Rosen mit Fairtrade-Siegel in Deutschland. Fairtrade-Blumen zeichnen sich durch faire Arbeitsbedingungen, den Verzicht auf besonders giftige Pflanzenschutzmittel und bessere Bezahlung für Beschäftigte auf Blumenfarmen aus. Heutzutage sind Fairtrade-Blumen in vielen Ländern erhältlich und tragen zum Bewusstsein für fairen Handel und Nachhaltigkeit bei.

Fairtrade-Blumen kommen über direkten Handel nach Deutschland, der Preis für die Blumen wird zwischen Farm und Importeur ausgehandelt und vertraglich fixiert. Zusätzlich muss der Importeur eine Fairtrade-Prämie in Höhe von 10 Prozent des Preises zahlen, die ein gewähltes Gremium aus Arbeitnehmervertretern für Gemeinschaftsprojekte einsetzt.

Wie kommen eure Fairtrade-Blumen zu uns?

Auf den Blumenfarmen müssen die Fairtrade-Standards eingehalten werden. Darüber haben wir euch bereits in einem anderen Blogpost erzählt. Heute haben wir eine Übersicht über den üblichen Transportweg eurer Fairtrade-Blumen zusammengestellt, damit ihr einen direkten Einblick bekommt:

  1. Anbau: Die Fairtrade-Blumen werden auf zertifizierten Farmen in Ländern wie Kenia, Äthiopien, Uganda oder Ecuador angebaut. Während des Anbaus müssen Blumenfarmen und Blumenproduzenten die Fairtrade-Standards einhalten, um die Zertifizierung zu behalten.
  2. Pflege und Ernte: Die Blumen werden von den Arbeiterinnen und Arbeitern auf den Farmen sorgfältig gepflegt und geerntet. Die Arbeitsbedingungen und die Entlohnung müssen natürlich auch hier den Fairtrade-Anforderungen entsprechen.
  3. Verpackung: Die frisch geschnittenen Blumen werden anschließend sorgfältig verpackt, um ihre Frische während des Transports zu gewährleisten.
  4. Transport zum Export: Die Blumen werden in den Produktionsländern in der Regel mit Lastwagen oder speziell eingerichteten Transportmitteln zu den Exportstellen oder Flughäfen gebracht, um von dort aus exportiert zu werden.
  5. Lufttransport: Der Großteil der Fairtrade-Blumen wird auf dem Luftweg in die Zielländer transportiert, da dies die schnellste Methode ist und so die Frische bewahrt werden kann. Immer mehr Importeure, die Schnittblumen aus Kenia beziehen, setzen inzwischen aber auch zunehmend auf Schifftransport. Der Transport dauert dadurch einige Wochen länger, produziert jedoch wesentlich weniger CO2.
     
  6. Einfuhr und Weiterverteilung: In den Zielländern werden die Blumen in den Importzentren überprüft und an Großhändler, Einzelhändler oder Blumenmärkte weiterverteilt.
  7. Verkauf: Schließlich werden die Fairtrade-Blumen an Endkundinnen und Endkunden verkauft, die sich bewusst für Produkte entscheiden, die den Fairtrade-Standards entsprechen und so zu besseren Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten auf Blumenfarmen beitragen.

Ist der Transportweg wirklich so klimafreundlich?

Während des gesamten Prozesses müssen die sozialen, ökologischen und ökonomischen Fairtrade-Standards eingehalten werden, um eine nachhaltige und faire Produktion und den fairen Handel mit Blumen zu fördern. Tatsächlich haben Fairtrade-Rosen trotz Flugtransports auch eine bessere CO2-Bilanz als niederländische Rosen aus beheizten Gewächshäusern: Sie verbrauchen insgesamt 6,5 mal weniger Energie und stoßen 5,4 mal weniger CO2 aus. Die zunehmende Entwicklung in Richtung Schifftransport wird diese Bilanz in Zukunft noch weiter begünstigen.

Aber ist Fairtrade nicht immer etwas langweilig und altbacken?

Alles andere als das! Begonnen hat bei Fairtrade zwar alles mit der klassischen Rose, doch das Produktsortiment hat sich über die Jahre sehr entwickelt. Lasst euch bei uns gerne inspirieren und findet neue, faire Lieblingsblumen.

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